Rosemie verzauberte das Oftersheimer Publikum (20.5.19)

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Künstler-Verein-Gemeinde

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Gemeinde Oftersheim - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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Die Künstlerin Rosemie verzauberte das Oftersheimer Publikum im ausverkauften Rose-Saal. Sie startete melodramatisch mit rotem Kostüm, imposantem Kopfschmuck und Federboa – um sich schon bald in den Tücken des Kostüms zu verheddern. Rosemie ist eine wunderbare Clownin und Komikerin, und das stellte sie bei ihrem Auftritt unter Beweis. Egal ob sie gekonnt tanzte, versiert in ein Alphorn blies, charmant Mitspieler im Publikum um ihren Finger wickelte oder den Gummibaum als ihren Lebenspartner vorstellte – sie brachte die Menschen zum Lachen. Dabei spielte sie mit dem Klischee der verklemmten Schwäbin, nicht nur sprachlich, sondern auch äußerlich – meist trug sie ein spießiges Pliseekleid, das sie gleich in mehreren Farben vorführte, und der Schrubber von der Kehrwoche wurde auch schon mal zum Tanzpartner. Nach der Frage „Wie finde ich heraus, wer ich bin?“ verriet sie, dass sie wie Ginger Rogers sein wollte, die einst mit Fred Astaire steppte. Nachdem sie sich clownesk mit Dehnübungen „vom oberschwäbischen Turnverein“ warm gemacht hatte, erzeugte sie mit Hilfe zweier Bonbons das perfekte Steppgeräusch. Als sie dann den Gast Walter im Publikum entdeckt hatte, war es um sie geschehen: „Walter, wenn Du magschd, können wir die später zsamme lutsche“ – sprachs und verpackte die angelutschten Bonbons wieder in Papier und drückte sie dem Gast in die Hand.
Der rote Faden „wer bin ich, wer will ich sein“ zog sich humorvoll durchs Programm. Sie verriet, dass sie als Kind mit ihrem Bruder Cowboy und Indianer gespielt hatte und immer Ntschotschi sein wollte, aber der Marterpfahl war. Dass sie überlegte, Kindergärtnerin zu werden, aber beim Ballspielen mit dem Publikum zeigte sich schnell, dass es keine gute Idee gewesen wäre. Und dass ihr Anruf bei der Auskunft damit endete, dass ihr die Gelben Seiten vorgelesen wurden.

Bei ihrer Reise durchs Leben („Das Leben ist ein Überraschungspaket, aber leider packts man meistens net aus.“) brachte sie das Publikum immer wieder zum herzhaften Lachen und zum Mitsingen, sogar im Kanon. Auch wenn „Ein Vogel wollte Hochzeit machen“ gar kein Kanon ist. Bei der Idee, sich selbst ein Denkmal zu setzen zeigte sie, dass sie etwas über Oftersheim wusste. Sie verwarf ein Denkmal auf dem Wochenmarkt, das wäre wie altes Gemüse, bei einem Denkmal auf der neuen Volksbank hätte sie auch Bedenken: „Ich hab zugenommen, nicht dass es einstürzt wie die Scheune.“ Schließlich hatte sie ihre Bestimmung gefunden: als UNESCO Welt-Putz-Kultur-Erbin mit dem Teppichklopfer als Energiemessgerät.

Auch wenn sie zu Beginn das Publikum gebeten hatte, wieder zu gehen („Mir kommt nix. Ein Tal von nix. Dieses Nix könnte ich mit Ihnen teilen.“) dankte sie ihm am Ende, dass es doch geblieben war, aber „Ich hoffe, Sie nehmen nix mit heim.“

Es war ein berührender Abend, wie eine kleine Reise durch das Leben mit vielen kleinen Lebensweisheiten und der Bereitschaft, über sich selbst lachen zu können.