Ziegen im Oftersheimer Wald

Waldbeweidung (15.4.20)

Rubrik:

Das Regierungspräsidium informiert

Herausgeber:

Gemeinde Oftersheim - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe hat am Osterwochenende wieder die Beweidung einer circa 16 Hektar großen bewaldeten Fläche des Naturschutzgebietes „Oftersheimer Dünen“ mit Ziegen, Schafen und Eseln begonnen. Die südöstlich von Oftersheim bis zu 21 Meter hoch aufragenden Dünen sind die höchsten Binnendünen in Baden-Württemberg. Die Tiere werden zuerst auf dem Feldherrnhügel und dem Drei-Eichen-Buckel weiden. Sobald der Großteil der grasig-krautigen Bodenvegetation abgefressen ist, ziehen die Tiere in einen anderen Teil des Naturschutzgebietes um.

Ziel der Beweidung ist es, Gebüsche, wie beispielsweise Brombeersträucher, zurückzudrängen. So gelangt wieder mehr Licht auf den Sandboden und lichtbedürftige Pflanzen und Tiere werden gefördert. Insbesondere Ziegen sind in der Lage, auch Blätter größerer Büsche und junger Bäume abzufressen und die Rinde dieser Gehölze abzuschälen. Als Folge sterben junge Gehölze ab und der Waldbestand lichtet sich auf. Auf den besonnten Sandböden können dann die Bestände der stark gefährdeten Pflanzenarten Sandstrohblume, Blaugrünes Schillergras und Duft-Skabiose wieder zunehmen und spezialisierte Tierarten, wie der Dünen-Sandlaufkäfer, der Ziegenmelker und die Blauflügelige Ödlandschrecke, geeignete Lebensbedingungen vorfinden.

Die Außenseiten der Weideflächen sind zum Schutz der Weidetiere mit einem Weidezaun aus Robinienpfählen und fünf straff gespannten Drähten umgeben. An den Kreuzungen mit Fahrwegen wurden für Fahrzeuge breite Tore eingebaut, die während der Beweidungsphasen geschlossen sind, ansonsten aber offenstehen. Neben den breiten Toren sind Klapptore beziehungsweise Übersteighilfen eingebaut, über die Besucher jederzeit, also auch während der Beweidung, die erholungsbedeutsamen Wege im Bereich der Weidefläche nutzen können. An bestimmten Stellen werden Drähte außerhalb der Weidezeit hochgehängt, damit das Wild ungehindert von einem Teil des Gebietes in ein anderen wechseln kann.

Besucher des Gebietes werden gebeten, ihre Hunde an die Leine zu nehmen, damit die Tiere nicht beunruhigt werden und aus dem Gehege ausbrechen. Außerdem ist zu beachten, dass die Weidetiere nicht gefüttert werden dürfen. Denn davon können die Tiere ernsthaft krank werden.