Entsiegelung von Park- und Hofflächen spart Geld (29.11.10)

Rubrik:

SPD Oftersheim informiert

Herausgeber:

SPD Ortsverein

Entsiegelung von Park- und Hof-Flächen spart Geld

Entsiegelung von Park- und Hof-Flächen spart Geld

Entsiegelung von Park- und Hof-Flächen spart Geld

Entsiegelung von Park- und Hof-Flächen spart Geld

Entsiegelung von Park- und Hofflächen spart Geld

„Ökotalk-lokal“ informierte über neue Abwassergebühren

Die Öko-Richtlinien der EU und höchstrichterliche Urteile zwingen die Gemeinde Oftersheim eine neue Art von Abwassergebühren einzuführen. Peter Wierer, Sprecher des „Ökotalk-lokal“, erläuterte den vielen Besuchern – so mancher fand keinen Sitzplatz mehr – die ökologischen Gründe für die neue Gebühr, die auch zu mehr Gebührengerechtigkeit führen wird. Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass nach der Einführung des neuen Gebührensystems eine mehrköpfige Familie geringere und Firmen mit Parkflächen sowie Anwesen mit Hofflächen höhere Abwassergebühren zu bezahlen haben. Durch diese Regelung werden finanzielle Anreize geschaffen, Flächenversiegelungen zurückzubauen, damit das Regenwasser direkt ins Erdreich zur Bildung von Grundwasser fließen kann. Peter Wierer begrüßte Bürgermeister Helmut Baust und den Referenten des Abends, Gerhard Vogel vom Rechenzentrum Reutlingen.

Abwassergebühr teilt sich auf in Schmutzwasser- und Regenwassergebühr

Wie in vielen Bundesländern bereits geschehen, wird die Abwassergebühr gesplittet, informierte Gerhard Vogel. Zur Zeit richtet sich die Gebühr nach dem Trinkwasserverbrauch, die sogenannte Schmutzwassergebühr (Maßstab Wasseruhr). Künftig wird der Preis für den Kubikmeter Trinkwasser günstiger ausfallen. Dazu gesellt sich allerdings eine neue Gebühr für das Regenwasser, das von den Dächern und Hof-Flächen sowie Parkplätzen in die Kanalisation geleitet wird - die sogenannte Regenwassergebühr (Maßstab Versiegelungsflächen). Die Gemeinde Oftersheim kassiert derzeit 1,1 Mio Euro an Abwassergebühren (Maßstab Wasseruhr) ein. Dieser Betrag ist künftig aufzuteilen mit der Maßgabe, daß die Addition der Schmutzwasser- und der Regenwassergebühr den Millionenbetrag ergeben, den die Gemeinde braucht, um das Kanalnetz inkl. Hebeanlagen zu unterhalten, so Gerhard Vogel.

Wie wird die Regenwassergebühr errechnet?

Der Kostenanteil der Regenwasserbeseitigung an den Gesamtkosten der Entwässerung kann bei ca. 35 % liegen. Mittels Luftbildern werden die Grundstücksverhältnisse und die Art der Flächenversiegelung ermittelt. Die Kostenverursacher sind in der Lage, die Gebühren genau zu kontrollieren. Steil- und Flachdächer könnten z.B. mit Faktor 0,9, begrünte Dächer mit  0,3, Asphaltflächen mit 0,9, dagegen Verbundsteine mit 0,6 bewertet werden. Kaum versiegelte Flächen wie z.B. Kies, Schotter oder Rasengittersteine mit Faktor 0,3 bedeutet, daß 30 % der versiegelten Fläche in Anrechnung kommen.

Wirkt der Hauseigentümer bei der Gebührenermittlung mit?

Die Grundstücksbesitzer erhalten das Luftbild ihres Anwesens. Auf dem sogenannten Rücklaufbogen kann der Hauseigentümer seine Vermerke anbringen, die von der Gemeinde auf Plausibilität überprüft werden. Wie gesagt, es wird für die meisten Haushalte kaum Kostenveränderungen geben. Gewinner könnten mehrköpfige Familien sein und Verlierer, wie z.B. die Gemeinde mit ihrem asphaltierten Straßennetz und Einrichtungen mit großen Park- und Hofflächen. Ökologisch ausgedrückt, je mehr Flächen entsiegelt werden und Wasser ins Erdreich versickern kann, desto niedriger fällt die Gebühr aus.

Peter Wierer

Text zum Foto:

Sehr gut besucht und spannend war das Thema „Gesplittete Abwassergebühren“. Der Veranstalter, der Arbeitskreis „Ökotalk-lokal“ war hoch zufrieden.