Anschrift & Öffnungszeiten

Der Heimat- und Kulturkreis, Betreiber des Gemeinde- und Forstmuseums, hat sich zum Ziel gesetzt, in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Oftersheim alle Bürgerinnen und Bürger sowie Interessierte anzusprechen, die an der Erhaltung heimatlicher Werte Interessiert sind, insbesondere an der Heimatforschung, an der Erhaltung des Brauchtums, des Volksgutes und der Mundart. Aber auch an der Förderung heimatlicher Kunst und Kultur sowie die Betreuung, den Ausbau und Erweiterung von Sammlungen des Heimatmuseums.

Beim jährlichen Museumstag, am 1. Mai, werden unter dem Motto "Lebendiges Handwerk" viele Aktivitäten und Ausstellungen im Museumsbereich gezeigt und auch vorgeführt. Die beliebte Veranstaltung ist mittlerweile weit über die Grenzen Oftersheims bekannt, und aus dem Veranstaltungskalender nicht mehr wegzudenken. 

Gruppenführungen

können auch außerhalb der üblichen Öffnungszeiten mit dem jeweiligen Museumsleiter gesonderte vereinbart werden. Terminvereinbarungen bitte mit der Vorstandschaft (siehe unten) per E-Mail oder telefonisch abstimmen.

Weitere Informitionen über den Heimat- und Kulturkreis sowie über die einzelnen Arbeitskreise, Entstehungsgeschichte erhalten Sie auf der Homepage des Vereins.  

Öffnungszeiten Museum:

Jeden 2. und 4. Sonntag im Monat jeweils 10:30 Uhr bis 12:30 Uhr

Anschrift Geschäftsstelle:

 Mannheimer Straße 59, 68723 Oftersheim

Tel.-Nr.:

06202/597173

Öffungszeiten Geschäftsstelle:

Jeden Freitag von 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr

E-Mail:

huko-oftersheim@web.de

Terminvereinbarungen:

I. Vorsitzenden, Dieter Burkard, 06202/54368 oder II. Vorsitzenden, Helmut Spieß, 06202/54502.

Weitere Informationen:

Kulturamt der Gemeinde Oftersheim, Tel.: 06202/597125 oder per E-Mail: kulturamt@oftersheim.de

Allgmeine Infos

Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten und Umbauten konnte in dem landwirtschaftlichen Anwesen in der Mannheimer Straße 61 am 30.April 1986 das „Gemeinde- und Forstmuseum“ feierlich eröffnet werden. Maßgeblichen Anteil an der Konzeption und dem Innenausbau hatten in den drei Jahren davor und bis heute der 1983 gegründete Heimat- und Kulturkreis Oftersheim e.V. Viele Mitglieder haben seither in zahlreichen ehrenamtlichen Arbeitsstunden die Ausstellungsräume auf drei Ebenen renoviert und immer wieder erweitert sowie die Exponate gepflegt. Die Sammlungen wurden zielgerichtet gesammelt und schon frühzeitig Schwerpunkte gebildet wie die Landwirtschaft, der Forst oder das örtliche Handwerk.

Maßgeblichen Anteil an dieser Erfolgsgeschichte hatte der langjährige Museumsleiter Rolf Weber, der sich von 1985 bis 2006 unermüdlich für „sein“ Museum einsetzte. Ihm zu Ehren erhielt die Stube im Wohnhaus, die Wechselausstellungen vorbehalten bleibt, 2015 seinen Namen. Dort befindet sich gleich nebenan auch eine bäuerliche Wohnung um 1930 mit Sattlerwerkstatt, die bis 1950 tatsächlich im gleichen Raum untergebracht war.

Das Gemeinde- und Forstmuseum Oftersheim ist in zwei nebeneinander liegenden ehemaligen bäuerlichen Anwesen untergebracht, die sorgfältig restauriert wurden und mit Wohnhaus, Stallungen, Hof und Scheunen eine stimmungsvolle Kulisse für das Ausgestellte bilden.

Das Museum mit seinem überwiegend rustikalen Charakter entstand stufenweise mit dem Ziel, Geschichte, Leben und Arbeit des früheren Dorfes zu erhalten und anschaulich weiterzugeben. Schwerpunkte auf 520 qm Ausstellungsfläche sind somit die Komplexe: Sammlungen zur Dorfgeschichte, Arbeiten auf dem Bauernhof, Arbeiten auf dem Feld, Wohnen um 1900, ländliches Handwerk und Forstwirtschaft.

Ab 1977 bestand zunächst nur ein kleines Heimatmuseum im sogenannten Gemeindezentrum in der Mannheimer Straße 59, und zwar im früheren Stallgebäude dieser fränkischen Vierflügelanlage. Dieser Raum ist jetzt ausschließlich der Ortsgeschichte gewidmet. Dort soll in der näheren Zukunft die römische Geschichte Oftersheims mit Unterstützung der Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim einen besonderen Anziehungspunkt bilden.   

Mit der Einbeziehung des Nebenanwesens, Mannheimer Str. 61, wurde der Museumsbereich ab 01. 05. 1986 wesentlich erweitert. Hier fällt der Blick als erstes in die Abteilung Forstwirtschaft. Mit der äußerst interessanten Darstellung der heimischen Holzarten, den im Wald verwendeten Gerätschaften zur Pflege und Ernte des Holzes und vielen forstwirtschaftlichen Besonderheiten wird daran erinnert, dass das Leben in Oftersheim schon seit jeher durch den Hardtwald besonders geprägt wurde. Gleichzeitig wird auch Gegenwärtiges lehrreich erklärt und nähergebracht.
An die Forstwirtschaft schließt sich thematisch getrennt die Landwirtschaft an, die mit ihren zahlreichen Exponaten in »Arbeiten auf dem Bauernhof« und in »Feldwirtschaft« unterteilt ist. Ihr gegenüber befinden sich die einstigen Arbeitsstätten der ländlichen Handwerker von Schuhmacher, Sattler, Wagner, Schreiner und Schmied, die großteils in enger Verbindung mit der Landwirtschaft tätig waren. Landwirtschaftliche Tradition setzt sichauch im ausgebauten l. Obergeschoss der früheren Tabaktrockenscheune fort. Tabak und Flachs und deren Verarbeitung stehen hier im Mittelpunkt. Im 2. Obergeschoss sind zur Zeit verschiedene Wohnbereiche eingerichtet.

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Blick in den Innenhof des Anwesens Mannheimer Str. 61 Gemeindemuseum Männer Die alte Schmiede im Gemeindemuseum

Die Römer kommen

Derzeit wird bzw. ist schon ein Teil des Oftersheimer Ortsmuseums umgestaltet worden.  U.a. stehen hier die Römer im Mittelpunkt . Oftersheim kann auf eine mehr als 1250-jährige Geschichte zurück blicken, das belegt eine Schenkungsurkunde im Kloster Lorsch . Aber Menschen haben auf der Gemarkung schon weitaus früher gesiedelt und ihre Spuren hinterlassen, darunter auch die Römer.

In den 1960er Jahren hatten Ausgrabungen im Gewann Hornungsäcker Reste einer römischen Villa, einer „villa rustica“, zutage gefördert. Die Fachleute entdeckten Teile von Hypokausten (römische Heizung), tiefe Brunnen, Wandverputzfragmente, Dachziegel, Nägel, Fibeln und Schüsseln. 
Viele Fundstücke lagern seitdem in den Archiven der Reiss-Engelhorn-Museen (REM) in Mannheim, manches davon findet sich – meist in Kopie – im Oftersheimer Gemeindemuseum. Im Jahr 2016 schließlich wurden Fundstücke in einer Sonderausstellung in den REM gezeigt, hier waren auch Wandflächen aus den Wandverputzfragmenten rekonstruiert worden, die einmal so ausgesehen haben könnten. 

Diese Ausstellung hat federführend die Archäologin Dr. Mathilde Grünewald konzipiert. Und sie ist es auch, die gemeinsam mit dem Heimat- und Kulturkreis Oftersheim (HuKO) die Römer noch einmal ganz bewusst nach Oftersheim holen will. Dazu wurde ein Teil des hiesigen Museums, das die Dauerausstellung zur Dorfgeschichte beherbergt, in eine Art Römermuseum umgewandelt.

Dass die Oftersheimer „villa rustica“ prominent gewesen sein muss, davon ist Dr. Grünewald überzeugt. Es müsse ein wohlhabender Römer gewesen sein, der sich hier einst niedergelassen hatte. Das schließt sie aus den Fundstücken und aus der Größe des Areals, auf dem das Herrenhaus einst gestanden hatte.
Bei der Gemeindeverwaltung stießen die Archäologin und der HuKO auf offene Ohren. Ist doch das ehemalige fränkische Anwesen in der Mannheimer Straße 59/61 mit dem Heimatmuseum schon jetzt ein Schmuckstück mitten im Ort. Die Römer sollen dann auch Familien und Schulklassen in ihren Bann ziehen, nicht zur zum Schauen, sondern auch zum Anfassen.

Parallel zum Umbau hat Frau Dr. Grünewald mit weiteren Autoren noch ein spannendes Buch verfasst, in dem sie die Geschichte der Oftersheimer Römer und ihrer „villa rustica“ wieder aufleben lässt. Das Buch kann im Rathaus, Bügerbüro käuflich erworben werden.