Leben & Wohnen

Oftersheim ist eine Wohngemeinde im Oberrheingraben, im Mündungsgebiet des Neckars in den Rhein. Der Hardtwald prägte und prägt bis heute das Leben in der Gemeinde. Ein charakteristisches Merkmal der Landschaft um Oftersheim sind die Dünen.

Funde belegen die Anwesenheit der Kelten und Römer in der Region. Gegründet wurde Oftersheim wohl in der Zeit der Völkerwanderung um 500 n. Chr. vom Franken Ofteri und seiner Sippe, die dem Dorf auch seinen Namen gaben. Die erste schriftliche Erwähnung erfolgte allerdings erst in der Zeit der Karolinger in den Urkunden des Klosters Lorsch. Der Codex Laureshamensis, das große Lorscher Schenkungsbuch, spricht im 15. Jahr der Regierung König Pippins, das heißt im Jahr 766, erstmals vom Ort „Offtreshem“. Damit gilt Oftersheim als eine der ältesten Siedlungen des Bezirks, zugehörig zu den sieben Waldgemeinden wie auch Schwetzingen, Hockenheim, Reilingen, Sandhausen, Walldorf und St. Ilgen. Diese Gemeinden hatten an dem ehemaligen Königsforst „Schwetzinger Hardt“ Rechte wie das Recht der Streunutzung, der Kienholzgewinnung und das Weiderecht. Da die Hofkammer aus dem Hardtwald jedoch großen Nutzen ziehen wollte, wurde auch Oftersheim mit harten Frondiensten belastet.

Im Laufe der Geschichte musste Oftersheim noch vielfaches Leid erfahren - im Dreißigjährigen Krieg, während dessen der Ort fast vollständig niedergebrannt wurde, ebenso wie im Verlauf der Pfälzischen Erbfolgekriege. Hungerjahre und Kriege bedeuteten immer wieder herbe Rückschläge und Belastungen für die Gemeinde.

Das einstige Bauerndorf, dessen Name vielfach abgeändert wurde und erst seit 1772 in der jetzigen Form Bestand hat, wandelte sich im Laufe der Jahre zu einer attraktiven Wohngemeinde. Von den 1873 gezählten über 280 landwirtschaftlichen Haushalten mit überwiegend Großviehhaltung blieben lediglich 11 Haupterwerbsbetriebe übrig, deren Schwerpunkt heute eher auf dem Anbau von Sonderkulturen wie Tabak und Spargel liegt. Mit der Einwicklung der Industrie im Raum Mannheim und vor allem mit dem Bau der Rheintalbahn Richtung Mannheim und Karlsruhe ab 1868 begannen Ausbau und Entwicklung der Gemeinde. Die verkehrsgünstige Lage und die Nähe zu größeren und großen Städten sind damals wie heute entscheidende Kriterien für die Struktur des Ortes. In den Städten wuchs die Industrie, im Umland war die Bevölkerung, die ihre Arbeitsplätze in den Fabriken suchte und fand. In Oftersheim selbst sind heute Handwerk, Handel und Gewerbe vertreten. Der „Gewerbepark Hardtwald“ wurde erschlossen, um weitere Betriebe in attraktiver Lage anzusiedeln.

Mit dem Neubaugebiet „Nord-West“ wird der kontinuierlichen Weiterentwicklung Oftersheims Rechnung getragen.

Die Gründung der ersten großen Vereine gegen Ende des 19. Jahrhunderts bildete den Beginn des regen Oftersheimer Vereinslebens. Von der Gemeinde geschaffene attraktive öffentliche Einrichtungen bieten die ideale Basis für kulturelle Aktivitäten jeglicher Couleur. Mit der in den Jahren 1961 bis 1963 gebauten und zwischenzeitlich mehrfach erweiterten und modernisierten Kurpfalzhalle steht eine Veranstaltungsstätte für bis zu 1.000 Besucher zur Verfügung. Kleine Veranstaltungen können seit 1983 im Rose-Saal stattfinden. Größere Sportveranstaltungen konzentrieren sich auf die Karl-Frei-Sporthalle. Das Gemeinschaftshaus Mannheimer Straße 59, das Heimatmuseum, die Gemeindebücherei und die Grillhütte komplettieren das Angebot. Im Haus Mannheimer Straße 67 befindet sich das Domizil für den Verein Jugendzentrum e. V. Angebote für Senioren gibt es mit dem betreuten Wohnen im Siegwald-Kehder-Haus und der dort befindlichen Altenbegegnungsstätte oder im ASB-Pflegeheim in der Lessingstraße.  Der Oftersheimer Golfplatz ist Aufgrund seiner sehr reizvollen landschaftlichen Lage sowie der Bodenverhältnisse (Sandboden) zu einem der beliebtesten ganzjährig bespielbaren Plätze in Deutschland. 

Auf die Sanierung der Ortsmitte richtete und richtet man in Oftersheim immer ein spezielles Augenmerk. Das Rathaus wurde in den Jahren 1964/1965 gebaut und 2005/2006 grundlegend saniert. Seit 1995 trägt nach einem gelungenen Umbau eines alten Stall- und Scheunengebäudes das neue Verwaltungsgebäude in der Eichendorffstraße dem erhöhten Platzbedarf der Verwaltung Rechnung. Um das Jahr 1970 fand die engere Ortsmitte eine erhebliche Aufwertung durch die Errichtung eines Wohn- und Geschäftshauses, wodurch sich die innerörtliche Infrastruktur stark verbesserte. Fortsetzung fand die Sanierung in den Jahren 2003/2004 mit der Neugestaltung von Teilen der Mannheimer Straße/Mozartstraße und der Mannheimer Straße/Eichendorffstraße. Das Ziel, die Ortsmitte zu einem zentralen Treffpunkt zu machen, wurde nicht nur durch das jährlich stattfindende Ortsmittefest erreicht.

Oftersheim stellt sich als lebendige, moderne Wohngemeinde mit hohem Freizeitwert dar. Das große Wald- und Dünengebiet bietet mit seinen zahlreichen Freizeiteinrichtungen hervorragende Naherholungsmöglichkeiten. Weiterhin wird vieles getan, das Gemeinschaftsbewusstsein zu stärken und die Gemeinde zum Wohle ihrer Einwohner weiterzuentwickeln.